Ein Harmonium im Konak von Leyla (Saz) Hanımefendi

Authors

  • Nejla Melike Atalay Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Keywords:

Leyla Saz Hanımefendi, osmanische Komponistinnen, Komponistinnen der Türkei, Harmonium, Makâm, Alafranga, Verhältnis zu westlicher Kulturen, Ausbildungssysteme, informelle Ausbildung, Soziale Räume und Orte

Abstract

In einer Zeit, in der im osmanischen Reich vielfältigste Reformen angestrebt und durchgeführt wurden, entstand 1834 mit der Gründung der Musikkorpsschule (‚Muzika- i Hümayûn Mektebi‘) in Istanbul die erste Institution europäischer Musikausbildung. Die Einführung europäischer Musik durch solche Institutionen und die Verbreitung entsprechender Ausbildungsmöglichkeiten im Osmanischen Reich wird von einigen Forscher*innen als ein aspekt der ‚Osmanischen Modernisierung‘ betrachtet.

So wurde über das Interesse an europäischer Musik innerhalb und außerhalb des Palastes diskutiert und geforscht, während andere sich auf die auswirkungen dieses Trends konzentrierten. Meine Forschungen erweitern diese Aspekte und widmen sich unter anderem den Werken Leyla [Saz] Hanımefendis (1850?–1936), die in jener Zeit der sogenannten Tanzimat-Reformen geboren wurde, welche als Anfänge des oben beschriebenen Übergangs gelten. Hanımefendi komponierte sowohl im osmanischen Makâm-Stil als auch im europäischen Stil, den sie selbst als „alafranga“ bezeichnete. Sie fügte diese beiden unterschiedlichen Musikkonzepte in ihren Kompositionen und im kulturellen Raum ihres Konaks (Wohnhauses) zusammen. Mit „Ein Harmonium im Konak von Leyla [Saz] Hanımefendi“ möchte ich erörtern, wie ein europäisches Instrument zum Interpretieren und Komponieren ‚traditioneller‘ makâmischer Musik herangezogen und Musikkultur hybridisiert wurde.

Downloads

Published

13-12-2022